Wir hatten in der Vergangenheit schon mehrfach gewarnt, dass die Sammelwut der Behörden betreffend die Daten von Fußballfans ständig – um es mit deren Diktion auszudrücken – „neue Dimensionen“ annimmt. Mittlerweile wird bereits versucht, von Ersttätern auch bei kleineren Delikten die DNA zu erhalten und in irgendwelche nebulösen Dateien einzuspeichern.

Die nächste „Dimension“ zeichnet sich bereits am Horizont ab: Gewaltprävention im Fußball - DNA-Tests für Fans?

Dazu lässt sich nochmals in sehr plastischer und einfacher Form erklären, warum es abzulehnen ist, seine DNA ohne Not an Behörden zu geben.

 

Man stelle sich folgenden Fall vor:

Durch irgendeinen belanglosen Vorfall (und recht viel mehr braucht es im Fußball nicht) ist ein junger Mann, nennen wir ihn Andreas, in der DNA-Datenbank registriert. Andreas sieht aus wie junge Männer aussehen: schlank, groß, Jeans, dunkle Jacke.

Nachdem Andreas ein Fußballspiel besucht hat, läuft er vom Stadion aus Richtung S-Bahn. Sein Verein hat verloren, er raucht eine Zigarette und denkt über den unnötigen Punktverlust nach. Die Kippe wirft er anschließend achtlos in den Rinnstein.

Wie es der Zufall will läuft einige Minuten später die 80jährige Erna ebenfalls in Richtung S-Bahn. Ihre Handtasche baumelt neben ihr, die Geldbörse spitzt oben heraus. Irgendein mieser Typ, der ihr hinterherläuft, packt die Gelegenheit beim Schopf und schnappt sich die Geldbörse. Er rennt auf Nimmerwiedersehen davon.

Nach einiger Zeit erscheint die Polizei vor Ort. Erna kann den Täter beschreiben wie folgt: jung, groß, dunkle Jacke, Jeans. Außerdem erinnert sie sich noch, dass er eine Zigarette im Mund hatte…

Man ahnt, worauf diese Episode abzielt: Es wird für Andreas zu einem großen Problem werden, wenn seine Zigarettenkippe aufgesammelt und bei einem Abgleich seine DNA festgestellt wird.

Allein die Tatsache, dass DNA von Andreas bei den Ermittlungsbehörden vorliegt, wird schon einen gewissen Grundverdacht auslösen, in Kombination mit der Beschreibung des Täters wird Andreas in echte Erklärungsnot geraten.

Wer behauptet, „wer nichts zu verbergen hat, kann doch seine DNA abgeben“, der sollte auch einkalkulieren, dass Fehler in jedes System gehören. Wer als ohnehin grundverdächtiger Fußballfan seine DNA freiwillig abgibt, muss sich nicht wundern, wenn er Opfer eines solchen Fehlers wird.

 

SECURE YOUR DNA!

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