Zeitungsbericht der Nürnberger Zeitung vom 27.05.2010

Videokameras am Stadion - Polizei will gewaltbereite Fans stärker ins Visier nehmen

NÜRNBERG  - Alkoholisierte und gewaltbereite Fußballfans bei Spielen des 1. FC Nürnberg bereiten der Polizei regelmäßig Sorgen. Die Stadt Nürnberg hat nun einen Arbeitskreis gegründet, der sich mit dem Thema Sport und Sicherheit beschäftigen soll.

Nach Angaben von Nürnbergs Polizeichef Hermann Guth haben die Beamten in der vergangenen Bundesliga-Saison 307 Fans nicht ins Stadion gelassen, weil sie zu betrunken waren. In der Saison zuvor waren es lediglich 120 gewesen. Auch die Straftaten seien von 53 auf 143 gestiegen.

Zudem sei in der Saison 2008/2009 lediglich ein Polizeibeamter verletzt worden, während es 2009/2010 schon 26 Polizisten waren, so die Stadt.

Deshalb spricht sich die Polizei für Videoüberwachung im Umfeld des Stadions aus.

Bauliche Veränderungen

Mit dem Stadionbetreiber solle weiter über bauliche Veränderungen gesprochen werden, damit Fans der Gastmannschaft und heimisches Publikum noch besser voneinander getrennt werden können. So sollen Konfrontationen vermieden werden.

Zum Arbeitskreis Sport und Sicherheit gehören nach Angaben der Stadt 25 Experten, darunter Vertreter von Polizei, Bundespolizei, Staatsanwaltschaft, Sicherheitsfirmen, Rettungsdienst, Stadionbetreibergesellschaft und städtische Behörden. Beteiligt sind auch der 1. FC Nürnberg, Fanprojekte und Fanbeauftragte.

Quelle: Nürnberger Nachrichten

Link: Videokameras am Stadion

 

 

Briefe der Rot-Schwarzen Hilfe an:

- FCN – Fanbeauftragter, Sicherheitsbeauftragter und Datenschutzbeauftragter

- Stadionbetreiber

- Stadt Nürnberg - Arbeitskreis Sport/Sicherheit

Wir wurden dann an die Polizeiinspektion Süd verwiesen, dass wir von dieser Stelle Antwort auf unsere Fragen erhalten.

Auszüge aus unseren Brief:

Den Vorstand  und die Mitglieder würde interessieren, wie viele Kameras im und am Stadion (d. h. vor allem die Wege zum Stadion) während eines Heimspieles des 1. FC. Nürnberg im Einsatz sind. Welche Art von Aufnahmen wird gemacht (reine Videosequenzen oder nur Bilder in einem bestimmten Zeitraster)?

Des Weiteren würden uns die genauen Standorte dieser Kameras interessieren sowie deren Erfassungsbereich!

Wer hat Zugriff auf diese Aufnahmen? Wie lange werden diese Daten gespeichert und von wem? Welche Grundlagen des Datenschutzes werden dabei ausgeklammert? Wer übernimmt eine etwaige Löschung dieser Daten? Werden hierzu glaubhafte Nachweise geführt über die wirkliche Vernichtung des Materials?

Sollten Übergriffe von Polizeibeamten auf Fußballfans erfolgt sein, können dann die Videoaufnahmen als Beweismittel für die Rot-Schwarze Hilfe oder ihre Anwälte zur Verfügung gestellt werden? An wen müssen wir uns in einem solchen Falle wenden?

 

 

Führung durch die Stadionwache für die RSH

Am Samstag 19.03.2011, vor dem Spiel gegen Werder Bremen, war eine Abordnung der RSH bestehend aus Teilen des Vorstandes und drei Anwälten zu Gast im polizeilichen Sicherheitsbereich des Stadions. Der Leiter der PI Nürnberg Süd, Kurt Benisch, führte die Gruppe zunächst durch die Stadionwache und anschließend in die Kanzel, wo die Kamera-Überwachung im und ums Max-Morlock-Stadion erläutert wurde.

Die Kameras werden nach Angaben des durch Benisch beigezogenen Juristen nur anlassbezogen im Zoom-Modus verwendet. Es muss also keiner Angst haben, dass er beim Popeln im Stadion gefilmt wird, solange er dabei keine Bengalfackel in der noch freien Hand hält. Das Videomaterial wird auf Bändern aufgezeichnet, die allerdings nach spätestens drei Wochen vernichtet werden. Wer selbst Opfer einer Straftat wird, muss daher schnell sein, wenn er darauf hofft, dass die Kameras etwas einfangen konnten.

Auch die Haupttribüne wird übrigens überwacht, laut Benisch allerdings in erster Linie zum Schutz der Spieler und der Schiedsrichter. Das dürfte sich am Samstag nach der Niederlage, allemal als sinnvoll erwiesen haben…

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