Abschluß-Kommentar der Rot-Schwarze Hilfe bezüglich der Begegnung Eintracht Frankfurt – 1. FC Nürnberg
Nachdem sich das Polizeipräsidium Koblenz schon auf die Fragen der RSH bezüglich der verletzten Beamten geäußert hat, erhielt die RSH auch ein Schreiben vom Polizeipräsidium Frankfurt.
In diesem heißt es u. a.:
„Nachdem der Großteil der Zuschauer die Commerzbank-Arena verlassen hatte, wurden die Nürnberger Fans aus dem Block gelassen (17.53 Uhr). Die Möglichkeit, sich an den noch offenen Ständen zu versorgen und die Toilettenanlagen zu nutzen, war gegeben.“
Die Möglichkeit, die Toilettenanlagen zu nutzen, sah folgendermaßen aus: Durch eine Ordner- und Polizeikette wurde der Durchgang zu den Toiletten versperrt. Die einzige Möglichkeit sich zu erleichtern war das Behinderten-WC, das unmittelbar nach dem Blockeinlass war. Allerdings wurde man durch eine weitere Ordner-Kette daran gehindert, dorthin zu gelangen. Erst nach langem hin und her wurde der Durchgang zu dem Behinderten-WC gewährt, wo sich schon die Fans stapelten, die aus dem Block noch nicht richtig heraus waren. 3 Behinderten-WC’s für hunderte Fans fällt wohl eher weniger unter „Nutzung derToilettenanlagen“
Weiter heißt es, dass die Fans sich bis zum Abmarsch um 18:35 Uhr im Umlauf der Commerzbank-Arena freiwillig dem Regen aussetzten. Der Regen setzte erst ein, als viele vor verschlossenen Toren darauf warteten, bis es endlich weiter ging. Durch den von Ordnern und Polizisten beträchtlich eingeschränkten Bewegungsradius blieben zwei Möglichkeiten: Entweder vor dem Tor verweilen, oder zusammengepfercht unter Dach zu stehen. Doch selbst diejenigen, die bis 18:35 Uhr im Trockenen verweilt hatten, mussten bis ca. 20:13 Uhr (verlassen der S-Bahn des Bahnhofs am Stadion) im Dauerregen ausharren. Der erste Stopp am Umlauf des Stadions (das Warten auf die festgenommen Personen), der zweite Stopp bei der Ausgabe der zurückgelegten Gegenstände, der dritte Stopp vor dem Tor der Commerzbank Arena und dann diverse kleinere Stopps auf dem Weg zum Bahnhof und letztendlich der letzte Stopp vor dem Bahnhof. Dies geschah wegen dem Einhalten des Zeitkorridors –nicht freiwillig. Vielleicht trug das zur angespannten Situation bei.Auch die Information der Szenekundigen Beamten an die Nürnberger Fans, die Gepäckschließanlage nicht zu nutzen, erfolgte gar nicht oder eher dürftig.
Der Gang zum Gepäckfach sollte trotz allem ermöglicht werden, die Bemerkung die Rückfahrt hätte sowieso nicht über Frankfurt Hauptbahnhof erfolgen sollen, kann man nicht gelten lassen!
Die Aussage „Es ist jedoch festzustellen, dass sich in der polizeilich begleiteten Fangruppierung nur Problemfans aus dem Fanblock befanden. Andere Nürnberger Fans als Individualanreisende mit Pkw oder Bahn waren von dieser Maßnahme nicht betrofffen“ ist schlichtweg falsch. In der polizeilich begleiteten Fangruppierung befanden sich Familien – Frauen und Kinder, ältere Herrschaften und Fans, die keine sogenannten „Problemfans“ sind.
Auch „Individualreisenden“ mit der Bahn blieb wohl nichts anderes übrig als sich dem Tross der „Problemfans“ anzuschließen. Es gab am Hauptbahnhof keine Möglichkeiten, Essen, Trinken und/oder Zigaretten für die mehrstündige Heimfahrt nach der Regen-Odysee zu kaufen.
Zusammengepfercht wie die Tiere wurde die Fangruppierung dennoch zum Hauptbahnhof geleitet. Der Regen, die vielen Stopps, das langsame Laufen und die enge Polizeikette ließ nichts anderes zu.
Abschließend bleibt positiv zu erwähnen, dass der Ablauf- und Zeitplan recht ausführlich ist – wenn auch inhaltlich in Teilen nicht korrekt.